Eine umfassende und korrekte Diagnostik ist die Grundlage der Behandlung jeder hämatologischen Tumorerkrankung. Bluterkrankungen werden primär durch die Untersuchung von Proben aus Blut und Knochenmark diagnostiziert. Die Knochenmarkuntersuchung wird unter sterilen Bedingungen nach lokaler Betäubung des Punktionsgebietes von uns durchgeführt. Neben der klassischen Mikroskopie, die wir direkt und schnell vor Ort durchführen können, sind auch oft komplexere Diagnosemethoden (v.a. Histologie, Durchflusszytometrie, genetische Untersuchungen) erforderlich, die in kooperierenden Laboren durchgeführt werden. Lymphdrüsenkrebs wird dagegen in der Regel aus der Gewebeprobe z.B. eines vergrößerten Lymphknotens diagnostiziert.

Allgemein müssen nach Diagnosestellung einer bösartigen Blut- oder Lymphdrüsenerkrankung die jeweils notwendigen Zusatzuntersuchungen festgelegt werden, um das Ausmaß der Tumorausbreitung festzustellen. Hierfür eingesetzte Verfahren sind Ultraschall, Computertomographie (CT) und ggf. Magnetresonanztomographie (MRT). Parallel führen wir gezielte Organuntersuchungen (z.B. Herzultraschall) durch, um den generellen Gesundheitszustand jedes Patienten und jeder Patientin festzustellen.

So vielfältig die Zahl möglicher bösartiger Erkrankungen des blutbildenden Systems ist, so weit reicht das Spektrum möglicher Therapien. Neben klassischer Chemotherapie kommen in den letzten Jahren zunehmend auch hocheffektive moderne Therapieverfahren insbesondere in der Hämato-Onkologie zum Einsatz. Moderne immunologische Therapiemöglichkeiten beinhalten v.a. sogenannte monoklonale oder bispezifische Antikörper, die passgenau Strukturen auf der Krebszelle erkennen und zu deren Zerstörung sowie der Aktivierung des körpereigenen Immunsystems gegen die Krebserkrankung führen.

Ferner wurden vielfältige Substanzen entwickelt, die in die Signalwege von Krebszellen eingreifen und so zu deren Absterben führen. In seltenen Fällen sind hochkomplexe Therapieverfahren („CAR-T“ Zellen, Knochenmarktransplantation) im Verlauf der Behandlung erforderlich. Hierfür kooperieren wir eng mit ausgewiesenen universitären Krebszentren.

Wir nutzen unsere Erfahrung und Expertise, um für jeden Patienten und jede Patientin den individuell bestmöglich passenden Therapieplan in der jeweiligen Krankheitssituation zu erstellen. Da oft auch andere Fachdisziplinen für die Therapieplanung benötigt werden, findet zunächst eine Besprechung in einer interdisziplinären Tumorkonferenz statt. Der dort erstellte Behandlungsplan bildet stets die aktuellsten Therapieempfehlungen und Leitlinien des Fachgebiets ab und berücksichtigt dabei die individuelle Patientengeschichte. Im Anschluss besprechen wir diesen Therapieplan mit Ihnen und nehmen uns Zeit für Ihre Fragen.

Während der Behandlung steht Ihnen unser hervorragend ausgebildetes Team von onkologischen Fachkrankenschwestern und weiteren Spezialist:innen bei Fragen und Problemen jederzeit vor Ort und telefonisch zur Verfügung. Zudem bilden sie die Schnittstelle zwischen der stationären Behandlung bei uns im Krankenhaus und der weiteren ambulanten Versorgung, z.B. in der onkologischen Schwerpunktpraxis Speyer.